Während der "Corona-Zeit" zeigt sich verschärft, dass sich viele Mütter und Väter zu Hause überfordert oder genervt mit ihren Kindern fühlen - sowohl bei der Begleitung des schulbezogenen Lernens als auch überhaupt im "Familienleben", das ihnen derzeit nicht / zu wenig von Schule und Hort abgenommen wird (außer in der "Notbetreuung" - was für ein schrecklicher Begriff!). Die Medien sind voll mit Klagen von Eltern, ihre Kinder würden ihnen auf dem Kopf herumtanzen, der Fernsehkonsum steige ins Unermessliche und Sozialstudien ergänzen, Streit und Gewalt in den Familien nehme bedenklich zu. Können wir erwarten, dass Eltern selbstverständlich pädagogisch klug, kreativ und verständnisvoll als "Lernbegleiter*innen" mit ihren Kindern umgehen? Nein. Wo haben sie es denn gelernt? Nur am Vorbild ihrer eigenen Eltern, die das allzu oft auch nicht konnten. Warum fehlen im Curriculum der schulischen Allgemeinbildung Kindheits-Psychologie, Pädagogik, Kommunikationstraining u. a. "Familien-Themen"? Dies müssten Schwerpunkte sein und nicht nur am Rande ggf. als einmaliges "Projekt" im Deutsch...-Unterricht erwähnt werden. Um zu verhindern, dass später Erziehungsratgeber, Ergotherapeuten oder Sozialpädagogen die ertrinkenden Kinder aus dem Brunnen holen sollen. Und um tatsächlich eine partizipative Zusammenarbeit von Schule und Eltern zu ermöglichen.
Mein dringender Appell also: Curricula neu denken!