Bildungsgipfel (BiGi) der Kinder und Jugendlichen im Bürgerrat Bildung und Lernen

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Kinder fordern mehr Respekt im Schulalltag

Lehrermangel, veraltete Lehrpläne, die mit ihrer Lebensrealität nur wenig zu tun haben, Mobbing und mangelnde Wertschätzung in der Kommunikation. Für ihre Kritik am deutschen Schulsystem finden die Kinder und Jugendlichen im Bürgerrat Bildung und Lernen deutliche Worte. Sie sind sich einig: So wie es ist, kann es nicht weitergehen. Als Auftakt zur diesjährigen großen Sitzung des Bürgerrats Bildung und Lernen haben Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland die Politik aus dem Bund, den Ländern und den Kommunen zu ihrem Bildungsgipfel (BiGi) nach Berlin eingeladen. Auch Karin Prien, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, ist mit dabei. Und obwohl sie einige Einschätzungen der Kinder und Jugendlichen nicht teilt, sagt sie zu, ihre Forderungen auch in der Kultusministerkonferenz zu thematisieren. „Es ist für uns als Bildungspolitiker und auch für die Lehrer und Schulleiter sehr wichtig, dass sie mit euch im Gespräch sind. Ich fand es zum Teil schon schockierend zu sehen, wie ihr Schule wahrnehmt“, sagt Karin Prien.

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Auch in den Gesprächen mit den Bundestagsabgeordneten Nina Stahr (Bildungspolitische Sprecherin der Grünen) und Friedhelm Boginski (Abgeordneter der FDP im Bildungsausschuss) sowie den Bildungspolitikerinnen Katharina Günther-Wünsch (Bildungspolitische Sprecherin der Berliner CDU) und Ursula Krickel vom Deutschen Städte- und Gemeindebund bemängeln die Kinder und Jugendlichen, dass sie sich im Schulalltag oft nicht ernst genommen fühlen. Schließlich gehe es um ihre Zukunft. Doch auf Augenhöhe darüber mitreden, was und wie man lernen will, dürfen die meisten von ihnen nicht. „Wir wollen generell – nicht nur in der Bildung – mehr einbezogen werden“, sagt Romy. Die 13-jährige Schülerin aus Münster hatte an einer der zehn Jugendwerkstätten des Bürgerrats teilgenommen und ist jetzt als Kinderbotschafterin in Berlin dabei, um im Team Ideen zu entwickeln, wie Schule in Deutschland besser und gerecht funktionieren kann. Eine zentrale Forderung der Kinder und Jugendlichen ist es, dass in der Schule mehr „Lernen fürs Leben“ angeboten wird. Ein Vorschlag, dem auch Karin Prien in bestimmten Bereichen zustimmt. In ihrem Bundesland Schleswig-Holstein, wo sie seit 2017 Bildungsministerin ist, gebe es zum Beispiel bereits entsprechende Schulprojekte, bei denen Alltagsthemen, wie etwa das Abschließen von Verträgen gelernt werden kann. Doch grundsätzlich gehe es in der Schule auch darum, zu lernen, wie man sich selbst Dinge beibringt. Dass die Lehrpläne flexibler gestaltet werden sollen, sieht sie kritisch: „Sie waren noch nie so flexibel wie heute“, sagt die Bildungspolitikerin. Neben den Lehrkräften sieht die KMK-Präsidentin vor allen auch die Eltern in der Pflicht, ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag zu erfüllen. Doch was, wenn Eltern beruflich so stark eingebunden sind, dass sie dazu keine Zeit haben? Oder die Eltern sich als Zugezogene in Deutschland selbst erst orientieren müssen?

Die Diskussion mit den Politikerinnen und Politikern hinterlässt bei den Schülerinnen und Schülern gemischte Gefühle.  Sie fühlen sich schon ernst genommen, vor allem auch deshalb,  weil die Gesprächspartnerinnen und –partner in  manchen Punkten anderer Meinung waren. Dass sich wirklich etwas ändert, bezweifeln sie jedoch. Ihr Engagement für den Bürgerrat Bildung und Lernen wollen sie weiter fortsetzten: Der Bürgerrat Bildung und Lernen läuft noch mindestens bis Ende 2023. Bis dahin und darüber hinaus werden die Kinder- und Jugendbotschafterinnen und -botschafter immer wieder das Gespräch mit Politikerinnen, Politikern und Verantwortlichen im Bildungssystem suchen.

Der Bildungsgipfel (BiGi) der Kinder und Jugendlichen im Bürgerrat Bildung und Lernen war der Auftakt zur zweiten großen Sitzung des Bürgerrats in Berlin. Hier diskutierten am 17. und 18. September rund 100 per Zufall ausgeloste Menschen aus ganz Deutschland Verbesserungsmöglichkeiten und Wege zur Umgestaltung für das deutsche Bildungssystem. Dieses Jahr stellt der Bürgerrat die Themen Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in den Fokus seiner Beratungen. Auch die Kinderbotschafterinnen und -botschafter, die sich am Freitag mit der Politik ausgetauscht hatten, arbeiteten am Wochenende weiter: Sie ergänzten ihre Forderungen, planten weitere Gespräche mit der Bildungspolitik und tauschten sich mit den Bürgerräten über ihre Ergebnisse aus.

Über den Bürgerrat Bildung und Lernen

Der Bürgerrat Bildung und Lernen hat im Dezember 2021 sein erstes Sofortprogramm vorgestellt und ist seitdem im Gespräch mit der Politik im Bund, in den Ländern und in den Kommunen. Termine gab es unter anderem mit den Bildungsausschüssen der Landtage in Nordrhein-Westfalen und in Sachsen. Persönliche Treffen der Kinder- und Bürgerbotschafter/-innen konnten u.a. mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sowie den Bildungsministerinnen Karin Prien (Schleswig-Holstein), Yvonne Gebauer (NRW) und Christine Streichert-Clivot (Saarland) vereinbart werden. Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken informierte sich in einem persönlichen Gespräch mit den sogenannten „Losbürger/-innen“ über die Arbeit und die Empfehlungen des Bürgerrats Bildung und Lernen.

Weitere Informationen

www.buergerat-bildung-lernen.de

Pressekontakt

Stephan Tarnow, planpunkt
Telefon +49 (0)221 91 255 70
Mobil:+49 (0)171-4140835
buergerratbildung@planpunkt.de

Sabine Milowan
Telefon: +49 (0) 228 2 67 16-633
s.milowan@montag-stiftungen.de