Chancengerechtigkeit: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?
Die Ergebnisse im Detail
Frühkindliche Bildung
Kleine Hände, große Idee – Kinder in die Aktivitätsgestaltung einbeziehen
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Die Bürgerräte wollen soziale und demokratische Kompetenzen, Individualität und Selbstwertgefühl bei Kindern fördern. Dazu braucht es Gruppenentscheidungen, die Möglichkeit eigene Interessen durchzusetzen und wechselnd verantwortliche Kinder für die Aktivitätsgestaltung.
· Die Kinder sollen so gefördert werden, dass sie motiviert und selbstbewusst werden und Spaß an der eigenen Entwicklung haben. Durch die Förderung von Individualität, können Talente früh erkannt und gefördert werden. Soziale, motorische und kognitive Kompetenzen werden entwickelt.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Bauchschmerzen bereitet die mögliche Differenz zwischen den Wertevorstellungen der Kita und dem Elternhaus in Bezug auf die Einbeziehung von Kindern.
· Grundfähigkeiten brauchen die Kinder für die Einbeziehung in die Aktivitätsgestaltung keine: Ein Kind wird so akzeptiert, wie es ist und erlernt dann in der Kita die Fähigkeiten.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Die Wertschätzung und das damit verbundene Gehalt für Erzieher*innen muss in Ausbildung und Beruf steigen.
· Für die Möglichkeiten der Einbeziehung von Kindern müssen qualitativ hochwertige Fortbildungen angeboten werden. Wir wünschen uns ein „Gesellschaftsjahr“,
vergleichbar mit dem Zivildienst.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 41% | 42% | 13% | 4% |
Kinder und Jugendliche | 47% | 53% | 0% | 0% |
Kinder mitbestimmen lassen
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Die Bürgerräte fordern, dass das Recht des Kindes auf Beteiligung und Partizipation bei der Mitwirkung in der Kita umgesetzt werden muss – von der Alltagsgestaltung bis zur Ausstattung. Durch die Mitwirkung am Kita-Alltag sollen Mut, Selbstvertrauen und Zusammenhalt gestärkt und Demokratie vermittelt werden.
· Die Kinder sollen spielerisch und altersgerecht beteiligt werden, zum Beispiel durch Handabdruck, Stempel, Daumen hoch/runter, Smiley.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Die Partizipation soll altersgerecht stattfinden.
Dazu benötigt es die notwendige pädagogische Kompetenz in den Kitas.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Es braucht mehr qualifiziertes Personal in den Kitas.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 36% | 31% | 24% | 9% |
Kinder und Jugendliche | 67% | 33% | 0% | 0% |
Kinderrechte ins Kita-Konzept
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Die Bürgerräte fordern, dass Kinderrechte verpflichtend in die pädagogischen Konzepte der Kitas aufgenommen werden. Das Selbstbestimmungsrecht des Kindes bedeutet, Erwachsene müssen Macht abgeben, damit Kinder frei und selbstbestimmt aufwachsen. Es sollen Werte vermittelt werden, die ein friedvolles und tolerantes Zusammenleben fördern
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Die Umsetzung der pädagogischen Konzepte muss verbindlich unabhängig extern und intern evaluiert werden.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 38% | 25% | 20% | 17% |
Kinder und Jugendliche | 50% | 50% | 0% | 0% |
Spielerischer, interaktiver Erwerb der deutschen Sprache
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Die Bürgerräte sehen gute Sprachkenntnisse als Grundlage für die Teilhabe am sozialen Leben und den gesamten Bildungsweg. Im Spiel und durch Interaktion lernt das Kind automatisch und zwanglos. Voraussetzung dafür ist eine Kita-Pflicht in den letzten beiden Jahren vor der Einschulung und mehr ausgebildetes Fachpersonal für kleine Gruppen.
· Spielerische und interaktive Methoden sind zum Beispiel Vorlesen, Singen oder Gespräche.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Zur Förderung von Sprachkenntnissen und zur Einsetzung einer Kita-Pflicht, muss der Personalmangel gelöst werden. An der Akzeptanz einer Kita-Pflicht und der Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit muss gearbeitet werden.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Um kleinere Gruppen zu bilden, benötigt es mehr ausgebildetes Fachpersonal. In Kitas braucht es Personal, dass im Bereich Spracherwerb qualifiziert ist und regelmäßig fortlaufend weitergebildet wird.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 70% | 18% | 3% | 9% |
Kinder und Jugendliche | 65% | 35% | 0% | 0% |
Feste Grundstrukturen als Sicherheit und Chance!
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Die Bürgerräte wollen Sicherheit und Orientierung durch feste Bezugspersonen und Zeiträume. Feste Grundstrukturen helfen bei der Entwicklung von Mut, Selbstvertrauen und sozialen Kompetenzen sowie der Verinnerlichung von Regeln und der Ausbildung eines gesunden Bio-Rhythmus.
· Das Erleben von Geborgenheit und Selbstbestimmung ist die Basis der kindlichen Entwicklung. Orientierung kann zum Beispiel durch Stammgruppen-Zugehörigkeit und feste Zeiträume für Schlafen und Essen geboten werden.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Allzu fixe Essens- und Schlafenszeiten können die
Persönlichkeit und Bedürfnisse der Kinder einschränken, wenn individuelle Bedürfnisse der Gruppe untergeordnet werden.
· Die Kinder müssen lernen mit Selbstverantwortung umzugehen und Konsequenzen zu akzeptieren. Bei der Mitbestimmung müssen Kinder lernen zu argumentieren und Kompromisse zu schließen. Die Kinder müssen die Fähigkeiten erlernen Spannung und Druck gemeinsam
zu regulieren.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· In den Kitas müssen die räumlichen Voraussetzungen gegeben sein. Rückzugsmöglichkeiten sollen in jeder
Einrichtung obligatorisch sein.
· Die Mitarbeitenden müssen mediationsfähig sein.
· Die Kostenstrukturen von Kitas müssen angepasst und die Kita-Strukturen vereinheitlicht werden. Die Berufsbildung muss gestärkt und mehr Mitarbeitende ausgebildet werden. Die Gehälter sollten angemessen sein.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 58% | 34% | 6% | 2% |
Kinder und Jugendliche | 59% | 41% | 0% | 0% |
Allgemeinbildende Schulen
Zeitpunkt des Leistungsnachweises selbst bestimmen
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Schüler*innen können in einer von den Lehrer*innen gewählten Zeitspanne die Leistungsnachweise erbringen. (Betrifft nicht die zentralen Nachweise). Uns ist es wichtig, Chancengleichheit in Bezug auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten zu gewähren.
· Wir wollen, dass auch die Form der Prüfung (z. B. Klau- sur, Vortrag, Projekt) frei wählbar ist. Die Leistungsnachweise werden außerhalb der regulären Schulstunden erbracht. Zentrale Prüfungen (z. B. Abitur) bleiben davon unberührt. Dadurch lernen Schüler*innen, ihre Zeit selbstverantwortlich einzuteilen und Verantwortung für ihre Leistungen zu übernehmen. Somit hängen Leistungsnachweise nicht von der jeweiligen Tagesform ab. Gleichzeitig werden unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Eigenverantwortung ist dafür die Voraussetzung. Um die Gefahr zu mindern, dass die ersten Prüflinge ihre Ergebnisse mit den restlichen [anderen] Schüler*innen teilen, benötigen Lehrkräfte eine große Anzahl an Klausuren. Diese müssen unterschiedlich, aber dennoch vergleichbar sein.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Wir wollen, dass Schulverwaltung und Politik z. B. KI, Tablets, Gehörschutz, etc. kostenfrei zur Verfügung stellen, um Schüler*innen zu unterstützen und Lehrkräfte zu entlasten. Zudem muss das Personal an Schulen aufgestockt und weitergebildet werden.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 16% | 16% | 27% | 41% |
Kinder und Jugendliche | 31% | 44% | 25% | 0% |
Freiheit erlernen – Schritt für Schritt
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Weil Freiheit erlernt werden muss, sollte sie Schritt für Schritt an Schulen angewendet werden, um gleiche Bedingungen zu schaffen. Daher schlagen wir vor,
Freiheit stufenweise zu erhöhen (von wenig Freiheit zu immer mehr).
· Unter Freiheit verstehen wir, dass Schüler*innen den eigenen Umgang mit Freiräumen erlernen. Wir wollen Schüler*innen dabei unterstützen, Selbstständigkeit und -sicherheit aufzubauen, um diese Freiräume individuell zu gestalten. Schüler*innen und Lehrkräfte treffen Lernvereinbarungen und überprüfen diese regelmäßig gemeinsam.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Durch unterschiedliche Freiheitsstufen können Ungerechtigkeiten oder Unzufriedenheiten empfunden werden. Um dem entgegenzuwirken, sind festgelegte und transparente Regeln für die Festlegung der oben genannten Freiheitsstufen zwischen Schule und Schüler*innen Pflicht. Die Schule muss den Schüler*innen bei Bedarf Hilfestellung leisten.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Wir wollen, dass Schulen eine flexiblere Lehrplangestaltung ermöglichen und die Fächerauswahl, z. B. durch mehr Wahlpflichtmodule, erhöhen.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 48% | 33% | 9% | 11% |
Kinder und Jugendliche | 69% | 31% | 0% | 0% |
„Vertiefungsstunden“ statt Hausaufgaben
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Hausaufgaben sollen ersetzt werden durch individuelle, im Stundenplan integrierte „Vertiefungsstunden“. Ziel ist es, durch vielfältige Unterstützungssysteme die Chancengleichheit, die Lernfreiheit und die Lernverantwortung zu fördern.
· Die flexiblen individuellen Übungsansätze (z.B. digitale Tools, KI, Apps, etc.) in den „Vertiefungsstunden“ sollen die unterschiedlichen familiären Hintergründe der Schüler*innen ausgleichen. Sie ermöglichen ihnen, an Schwächen zu arbeiten und ihre Weiterentwicklung individuell zu fördern. Das Ersetzen der Hausaufgaben durch Vertiefungsstunden verringert den Stress, erhöht die Freude am Lernen, verbessert die Beziehung zu den Lehrkräften und lässt mehr freie Zeit z.B. für Vereine. Außerschulische Nachhilfe ist nicht mehr notwendig.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Für die Umsetzung benötigen die Schulen funktionale Räumlichkeiten, eine digitale Ausstattung sowie mehr ausgebildetes Personal. Offen bleibt, ob eine eigenverantwortliche Zeiteinteilung bei selbständigem Lernen für alle geeignet ist.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Wir wollen qualifiziertere Lehrkräfte und Schulpersonal. Sie sollen Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte erfahren. Zudem sind besser ausgestattete und flexiblere Räumlichkeiten in den Schulen nötig.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 36% | 35% | 17% | 12% |
Kinder und Jugendliche | 76% | 12% | 6% | 6% |
Individuelles Lern-Feedback ergänzt durch Noten
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Individuelles Lern-Feedback (schriftlich + mündlich) gibt Auskunft über den Lernstand und motiviert. Noten ergänzen dies ab Klasse 9. Prüfungen werden anonymisiert korrigiert.
· Wir wollen den Schüler*innen mit individuellem Lern-Feedback die eigenen Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen und ihnen den Vergleich mit den Anforderungen der Jahrgangsstufe ermöglichen. Für Außenstehende (z. B. Betriebe) schafft dieses ausführliche Lern-Feedback eine größere Transparenz. Die Anonymisierung der Prüfungen vor der Korrektur ermöglicht eine objektivere Bewertung. Nach Abschluss der Korrektur erhält die Lehrkraft die bewerteten Arbeiten in nicht anonymisierter Form zurück, um den Schüler*innen individuell Feedback und Unterstützung anzubieten.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Bauchschmerzen bereiten die allgemeine Organisation und die möglichen rechtlichen Bedenken bei der Anonymisierung von Prüfungen. Bisher berücksichtigt die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften solche Systeme zu wenig.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Wir wollen, dass Schulverwaltung und Politik die oben genannten Punkte zeitnah realisieren und Schulen bei der Umsetzung unbürokratisch unterstützen. Die Schulen, die solche oder ähnliche Systeme bereits etabliert haben, sollen gefördert und als Positivbeispiel bekanntgemacht werden.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 45% | 32% | 13% | 10% |
Kinder und Jugendliche | 82% | 6% | 6% | 6% |
Mitgestaltungsfreiheit der Schüler*innen bei den Lehrinhalten
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Schüler*innen sollen mehr Freude und Motivation durch Mitgestaltung der Unterrichtsinhalte erhalten. Schüler*innen setzen sich zu Beginn des Lernprozesses individuelle Lernziele. Mindeststandards und Grundkompetenzen müssen festgelegt werden als Basis für die Lerninhalte.
· Schüler*innen gehen gerne in die Schule und zeigen eine größere Lernbereitschaft. Sie werden mit ihren persönlichen Interessen und in ihren Stärken gefördert. Auch weniger motivierte Schüler*innen werden damit abgeholt, dadurch wird Chancengerechtigkeit ermöglicht.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Es sollen regelmäßige Entwicklungsgespräche geführt und Lernziele vereinbart werden. Es soll weniger Pflicht-
inhalte in den Lehrplänen geben, dafür mehr Spielräume für individuelle Lehrinhalte. Eltern, Vereine und Expert*innen sollen eingebunden werden. Die Entscheidungsfreiheit der Schüler*innen soll mit zunehmendem Alter steigen.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Der Beruf des Lehrers / der Lehrerin muss insgesamt attraktiver gestaltet werden, damit es künftig mehr Lehrkräfte gibt. In kleinen Lerngruppen können Schüler*innen besser individuell lernen und gefördert werden. Die Lehrkräfte sollen durch Mentor*innen (Praktiker) unterstützt und entlastet werden.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 43% | 36% | 11% | 10% |
Kinder und Jugendliche | 65% | 35% | 0% | 0% |
Digitale Realitäten ergänzen das analoge Lernen
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Alle Kinder und Jugendliche sollen den verantwortungsvollen Umgang mit Medien erlernen. Es soll eine ausgewogene Balance zwischen analogem und digitalem Lernen geben. Es soll eine grundsätzliche Medienkompetenz gelehrt werden.
· Die Schüler*innen sollen in die Lage versetzt werden, sich an die Anforderungen einer sich schnell ändernden Welt anzupassen. Dazu sollen sie den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien erlernen. Insgesamt ist es wichtig, dass Schüler*innen Sozialkompetenzen zur Teamarbeit entwickeln. Sie sollen dazu befähigt werden, selbstständig und eigenverantwortlich in und mit digitalen Medien zu lernen. Die Voraussetzungen sollen für alle gleich sein!
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Die Schüler*innen sollen lernen, mit Hilfe von Medien neue Themen eigenständig zu erarbeiten und dabei Medienkompetenz entwickeln. Diese umfasst z. B. Verhaltensregeln im digitalen Raum, Medienrecht und Umgang mit persönlichen Daten.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Unabdingbare Voraussetzung ist eine gute Medienkompetenz der Lehrkräfte. Deren Ausbildung sollte dazu angepasst bzw. erweitert werden. Der Lehrplan sollte
um Strategien des digitalen Lernens ergänzt und kontinuierlich fortgeschrieben werden.
· Die nötige Hard- und Software sollte für jede*n Schüler*in kostenlos bereitgestellt werden. Dazu muss eine Finanzierung der Endgeräte gesichert sein!
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 72% | 14% | 6% | 8% |
Kinder und Jugendliche | 65% | 35% | 0% | 0% |
Lust auf Wissen wecken durch individuelles, lebensnahes Lernen!
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Da jedes Kind besonders ist, wollen wir Raum für die Persönlichkeitsentwicklung geben, um damit lebensnahes Lernen zu fördern. Indem die Lernenden ihre individuellen Interessen und Stärken entdecken, werden Individualität, Motivation und Freude am Lernen gestärkt. Neben dem Erlernen von Schlüsselqualifikationen (Lesen, Textverständnis, Rechnen, etc.) werden Wahlpflichtfächer (Ernährung, Finanzen, Gesellschaft, Kommunikation, Gesundheit, Recht etc.) angeboten. Zur Orientierung werden altersgerechte Angebote unterbreitet.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Die Themen sollten möglichst lebensnah sein wie z. B. Mietvertrag, Konto, Versicherungen und Umweltschutz im Alltag. Über Umfragen in den Jahrgangsstufen können Schüler*innen eigene Themen und Fragen einbringen.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Dazu braucht es mehr zeitliche Freiräume z. B. durch veränderte Stundenpläne.
· Orientierungsangebote bieten den Schüler*innen Einblicke in die Themen vor der endgültigen Wahl eines Kurses. Umsetzungsmöglichkeiten sind z. B. Schulkooperationen, um Wahlpflichtkurse schulübergreifend anzubieten.
· Außerdem sollten besondere Fähigkeiten und Interessen der Lehrkräfte genutzt und Kooperationen mit Verbänden, Firmen, Freiwilligen und Betrieben geschlossen werden.
· Als Basis braucht es im Bildungssystem eine Bereitschaft für Veränderungen!
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 79% | 18% | 2% | 1% |
Kinder und Jugendliche | 71% | 29% | 0% | 0% |
Ganztags- und Halbtagsangebot in Koexistenz – Wahlfreiheit für alle!
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir wollen, dass Kinder bzw. Eltern die Wahl zwischen einer Ganztagsförderung in der Schule und einer Förderung in Familie, Vereinen etc. haben. Je nach Neigung und Bedürfnissen der Kinder. Daher wollen wir ein verpflichtendes Angebot für Ganztags- und Halbtagsschulen bzw. -klassen. Statt eines Zwangs zum Ganztag für Kinder soll der Ganztag durch ein attraktives Angebot überzeugen. Das Nachmittagsangebot soll sich inhaltlich von dem Vormittagsangebot unterscheiden. Es müssen dabei Rückzugsmöglichkeiten gegeben sein bzw. geschaffen werden.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· In ländlichen Gegenden kann ein wohnortnahes Angebot schwierig werden. Zudem können in kleineren Schulen organisatorische Herausforderungen entstehen. Es soll grundsätzlich ein Wechsel zwischen Halbtagsund Ganztagsangebot möglich sein (Zeitpunkte klären).
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Politik und Verwaltung müssen die Organisation gerade in ländlichen Gegenden unterstützen, um beide Modelle wohnortnah anbieten zu können. Für Nachmittagsangebote sind Schulen teilweise baulich und hinsichtlich der Ausstattung nicht ausreichend ausgestattet. Hier werden finanzielle Investitionen benötigt!
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 39% | 40% | 12% | 9% |
Kinder und Jugendliche | 35% | 35% | 18% | 12% |
Gemeinsam. Demokratie. Leben. Lernen.
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Demokratische Werte in der Schule leben und stärken: Die Schule ist ein Ort, an dem demokratische Grundwerte wie Toleranz, Ehrlichkeit, Respekt, Gesprächskultur und Kinderrechte auf Basis des Grundgesetzes aktiv gelebt werden müssen! Kinderrechte sollen fester Bestandteil des Schulkonzeptes sein. Kinder sollten altersgerecht in Entscheidungen einbezogen werden. Der Klassenrat dient als zentrale Plattform, um Gesprächskultur, Mitbestimmung und faktenbasiertes Argumentieren zu üben.
· Förderung von Chancengerechtigkeit und Persönlichkeitsentwicklung: Diese Werte stärken die Persönlichkeitsentwicklung und den Selbstwert der Schüler*innen. Chancengerechtigkeit wird gewährleistet, indem alle Schüler*innen unabhängig von ihrem Hintergrund gleichberechtigt in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Fachkräfte wie Psycholog*innen und Mediator*innen unterstützen dabei.
· Vorteile für Lernende und Lehrkräfte: Schüler*innen entwickeln soziale Kompetenzen, Widerstandskraft und eine respektvolle Haltung gegenüber anderen Meinungen. Lehrkräfte profitieren von Weiterbildungen zu Kinderrechten und zusätzlichen Unterstützungsangeboten, um Konflikte zu lösen und eine demokratische Schulkultur zu fordern. Durch diese Maßnahmen wird die Schule zu einem Raum, der nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt, Chancengerechtigkeit fördert und Schüler*innen auf eine demokratische Gesellschaft vorbereitet.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Folgende Herausforderungen stellen sich: Unterschiedliche Sozialisation, mangelnde Konfliktfähigkeit, fehlende Erfahrung mit demokratischer Teilhabe, sprachliche Defizite sowie Motivationsprobleme.
· Diese Dinge sind zu erlernen bzw. zu stärken: Respektvolle Kommunikation, Wissen über Kinderrechte und Demokratie, Teamfähigkeit, faktenbasiertes Denken sowie ein starkes Selbstbewusstsein.
· Die demokratischen Prinzipien sollen schrittweise eingeführt werden. Sprachliche und soziale Kompetenzen sollen gefördert werden. Es sollen vielfältige Lernmethoden wie z. B. Rollenspiele oder Projekte angewandt werden. Lehrkräfte und Fachpersonal sollen sich aktiv beteiligen.
· Mit diesen Ansätzen können Lernende Fähigkeiten entwickeln, um demokratische Werte im Schulalltag zu leben und zu stärken!
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
Schlüsselmaßnahmen:
· Gesprächskultur fördern: Diskussionen sollen fester Bestandteil des Unterrichts in allen Fächern werden, um kritisches Denken und respektvollen Austausch zu stärken.
· Demokratische Strukturen etablieren: Klassenräte, Schülerparlamente und Vollversammlungen müssen
fest in den Schulalltag integriert werden, um Beteiligung und Mitverantwortung zu fördern.
· Leitbild anpassen: Demokratische Werte sind als
zentraler Bestandteil im Schul-Leitbild zu verankern,
um Orientierung für alle Beteiligten zu bieten.
· Politische Bildung ausbauen: Besuche von Landtagen, kommunale Sitzungen oder dem Bundestag sowie die Einladung von Politiker*innen in die Schule sollen fester Bestandteil des Lehrplans werden.
· Unterstützung durch Verwaltung und Politik: Schulen benötigen mehr Ressourcen, Zeitfenster und Fortbildungen, um demokratische Prozesse effektiv umzusetzen.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 72% | 15% | 7% | 6% |
Kinder und Jugendliche | 65% | 35% | 0% | 0% |
Berufliche Bildung
Berufsorientierungswochen
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir schlagen die Einführung von Berufsorientierungswochen vor, unter Einbindung eines Bildungsnetzwerkes (aus z. B. Betrieben, Unternehmen, Industrie- und Handelskammern oder der Agentur für Arbeit). Diese Berufsorientierungswochen beinhalten ein Mentorenprogramm und Potentialanalysen, um Stärken der Schüler*innen zu identifizieren. Schulen erhalten Informationen über regionale Berufsbildungs- und Studienangebote zur Weiterleitung an die Schüler*innen.
· Wir wollen damit Schüler*innen bei ihrer Berufswahl unterstützen. Es geht darum, ihnen berufliche Perspektiven passend zu ihren individuellen Stärken aufzuzeigen. Damit wird die Qualifikation und Motivation der Auszubildenden gestärkt und auch die Ausbildung von Fachkräften gefördert. Als Folge kann die Abbrecherquote sinken.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Wir fordern von der Kultusministerkonferenz (KMK), sich auf zentrale Rahmenbedingungen zu einigen. Bildungsnetzwerke sollen dann für die dezentrale Um-
setzung sorgen. Zusätzlich soll die KMK eine Plattform oder ein soziales Netzwerk für Berufseinsteiger einrichten (ähnlich wie z. B. LinkedIn).
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 84% | 12% | 1% | 3% |
Kinder und Jugendliche | 76% | 18% | 6% | 0% |
Berufliche Perspektiven für Jugendliche ohne Schulabschluss schaffen!
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir wollen die Hürden für den Berufseinstieg senken. Insbesondere Jugendliche ohne Schulabschluss sollen durch niedrigschwelligen beruflichen Einstieg aufgefangen werden. Hierzu müssen Möglichkeiten zur Teilqualifizierung ausgebaut und anerkannt werden. Außerdem soll Wahlfreiheit nach persönlichen Stärken durch modularen Aufbau ermöglicht werden. Lernwerkstätten zur praktischen beruflichen Orientierung sollen das Angebot ergänzen.
· Durch die Teilqualifizierung und die Unterteilung in Ausbildungsmodule sind schnellere Erfolgserlebnisse möglich. Lernen in der Praxis schafft Anreize zur persönlichen Weiterentwicklung und Qualifizierung. Das eigene Erleben von Kompetenzen in der Praxis baut Selbstvertrauen und Motivation auf. Im Vordergrund stehen Anreize anstatt Pflichten.
· Jedes Jahr kommen mindestens 50.000 Jugendliche ohne Schulabschluss hinzu, die gezielt gefördert werden müssen. Langfristig entstehen ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen und ein wichtiger Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Besonders in kleinen Betrieben sind eine gezielte Beziehungsarbeit und die individuelle Förderung von Jugendlichen möglich. Die Politik soll Anreizstrukturen für kleine Betriebe schaffen, sich an Auffangprogrammen zu beteiligen.
· Für unterschiedlichste Lernbereiche sollen nicht-schulische, praxisorientierte Lernwerkstätten auf- und ausgebaut werden. Die Zusammenarbeit von Innungen, Politik und sonstigen Institutionen ist für die Umsetzung unerlässlich.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 70% | 18% | 6% | 6% |
Kinder und Jugendliche | 47% | 29% | 6% | 18% |
Optimierung der Ausbildung: Digitales Berichtsheft
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir schlagen vor, ein digitales Berichtsheft verpflichtend bis 2027 einzuführen. Damit soll ein einfacher Zugriff aller Beteiligten (Azubis, Ausbildende, Lehrende und Kammern) ermöglicht werden. Ziel: Qualitätssicherung und -steigerung der Ausbildung.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Alle Beteiligten benötigen Kenntnisse zur Anwendung des digitalen Berichtsheftes. Termine für die Berichtspflege sind einzuhalten.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Das digitale Berichtsheft soll in den Bundesländern einheitlich umgesetzt werden.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 41% | 28% | 17% | 14% |
Kinder und Jugendliche | 14% | 57% | 29% | 0% |
Optimierung der Ausbildung: Modernes Lernen und Lehren
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir fordern zeitgemäße Lernmethoden und Weiterbildung der Lehrenden statt veralteter Technik und Methoden. Damit steigt die Qualität der Ausbildung.
Es entstehen gleiche Chancen für alle Auszubildenden.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Auszubildende und Ausbilder*innen sollen die aktuellen Lern- und Lehrmethoden annehmen.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Notwendig dafür sind einheitliche Fortbildungen sowie die finanzielle Unterstützung für Ausstattung und Weiterbildung.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 62% | 32% | 5% | 1% |
Kinder und Jugendliche | 87% | 13% | 0% | 0% |
Optimierung der Ausbildung: Feedback-Kultur
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir schlagen vor, einen verpflichtenden, standardisierten Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden einzuführen. Als Dialog oder schriftlich, mindestens
einmal im Halbjahr.
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Dafür ist eine Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch notwendig.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Politik und Schulverwaltungen führen den verpflichtenden gegenseitigen Austausch ein und überprüfen die Umsetzung regelmäßig. Auch hierfür ist die Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch zwischen Lehrkräften, Auszubildenden, Schulen und Schulverwaltungen wichtig.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 64% | 26% | 6% | 4% |
Kinder und Jugendliche | 71% | 29% | 0% | 0% |
Individuelle Lernprojekte in der Berufsschule
Vorteile für die Lernenden, gut für die Chancengerechtigkeit
· Wir fordern als zusätzliches Element Lernprojekte, die auf den persönlichen Lernbedarf angepasst sind. Hierdurch wollen wir die Stärkung der Kompetenzen der Schüler*innen erreichen sowie einen Ausgleich von verschiedenen Niveaustufen innerhalb der Schülerschaft. Anstelle eines allgemeinen Zielniveaus soll der Lernfortschritt der Schüler*innen bewertet werden.
· Wir wollen mehr Empowerment durch Eigenverantwortung und Selbstständigkeit erreichen. Durch individuelle Aufgaben eignen sich Auszubildende schneller Wissen an. Sichtbare, persönliche Erfolge führen zu mehr Motivation. · Am Ende steht eine geringere Abbruchrate und damit eine höhere Ausbildungsquote
Verpflichtende Grundkenntnisse/-fähigkeiten für alle Lernenden
· Das Erreichen des Ausbildungsziels ist und bleibt Pflicht.
Umsetzung in den Bildungseinrichtungen
· Politik, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Berufsschulen müssen Raum für individuelle Lernprojekte schaffen. Dazu zählt eine freiere Bewertungsskala über Kompetenzstufen, die Lernfortschritte aufzeigen.
Abstimmungsergebnisse
Stimme voll zu | Stimme zu | Stimme eher nicht zu | Stimme nicht zu | |
---|---|---|---|---|
Erwachsene | 41% | 26% | 19% | 14% |
Kinder und Jugendliche | 59% | 41% | 0% | 0% |